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Ich wäre nicht ich, wenn nicht irgendetwas schief gegangen wäre… Um erstmal etwas zurückzuspulen: Das Flugzeug ist rechtzeitig gelandet und soweit ist alles gut gegangen. Wenn man das erste mal in die USA einreist, muss man durch einen bestimmten Einwanderungsbereich. Dabei spielt es keine Rolle, ob man (wie ich) für ein Jahr bleibt, für einen Monat oder auch nur für einen Tag. Vor der Einreise beantragt man ein Visum, wenn man als Au Pair in die USA einreist und genau dieses muss mit einem anderen Dokument in diesem Bereich vorgezeigt werden. Man wird ein paar Sachen gefragt und dann kann man weiter zu seinen Koffern und aus den Flughafen. Jaa… so ist die Theorie.

Ich steige also nach dem 8-Stunden-Flug aus dem Flugzeug und gehe zum besagten Bereich, um mein Visum und das andere Dokument vorzuzeigen. Die Schlange war schon recht lang. Nach circa einer halben Stunde durfte ich zum Schalter. Ich gebe ihm meine Dokumente und er fragt mich:

„Haben Sie irgendwelche Lebensmittel mit?“, fragte er mich. Meine Antwort (so ehrlich wie ich doch bin): „Ja, ich habe ein bisschen Schokolade im großen Koffer und noch etwas Essen im Rucksack.“

So fürsorglich wie meine Mutter doch ist, hat sie mir mehrere Lebensmittel mitgegeben: Brot, Banane, Apfel. (Wer viel reist, hat den Fehler vielleicht schon entdeckt.) Und so nervös wie ich unterbewusst doch war, habe ich davon nichts angerührt.

Der Officer guckt mich also mit großen Augen an und fragt genauer nach, was genau ich denn mithabe. Ich listete ihm alles auf und da war dann schon wieder dieser komische Blick von ihm… große Augen und genervter Blick. Dann erklärte er mir, dass es nicht erlaubt ist, frische Lebensmittel wie Obst aus einem anderen Land mit ihn die USA zu nehmen. Ich entschuldigte mich, erklärte ihm, dass ich das nicht wusste. Er sah mich nicht an, sondern nahm nur sein WalkieTalkie und sagte einfach ein paar Zahlen. Ich dachte mir zu diesem Zeitpunkt nichts… ich meine, es ist doch nur Obst, oder?

Vielleicht könnt ihr euch schon denken, was passiert ist. Im nächsten Moment taucht ein Polizeioffizier auf und holt mich ab. Ja, wirklich! Ich werde nie vergessen, wie ich mit ihm in dem Aufzug stand und er mich einfach musterte. Ich wurde von ihm in einen abgetrennten Bereich gebracht. Dabei fühlte ich mich wie eine Schwerverbrecherin, weil nur ich da war mit circa 5 oder 6 anderen Polizisten. Einer erlaubte mir dann, meinen großen Koffer zu holen und damit dann zurückzukommen (dabei wurde ich dauerhaft beobachtet!!! Dass ich auch ja nicht abhaue). Ich holte also meinen Koffer, ging zurück zum abgesperrten Bereich (also richtig abgesperrt, nicht nur ein kleines Bändchen oder so, nein riesige Wände und die Tür ging nur mit einer Karte und einem Code auf). Ich musste meine beiden Koffer und meinen Rucksack auf ein Band legen und all meine Sachen wurden nochmal komplett gescannt. Dann fragte ein weiterer Officer mich, wo sich denn das Obst befindet. Nachdem ich ihm sagte, dass alles in meinem Rucksack ist, wurde dieser fast vollständig ausgeräumt… Meine Bananen und Äpfel wurden weggeworfen und ich konnte meine Sachen wieder einräumen und durfte tatsächlich einfach gehen. Die meisten der Polizeioffiziere waren tatsächlich überraschend nett, aber so hab ich mir meine erste Stunde in den USA echt nicht vorgestellt.

Also, was lernen wir daraus? Nimm niemals Obst mit in die USA!